"Die Kuh Rosmarie"

Die Kuh Rosmarie

von Andri Beyeler


Probenfoto


Die Kuh Rosmarie meckert und motzt den lieben langen Tag:

            das Schwein wälzt sich im Schlamm und sieht aus wie Sau
            der Goldfisch wagt es, nackt zu baden
            das Huhn macht ein Riesentheater beim Eierlegen
            der Hund schlingt sein Fressen
            und der Bauer weiss nicht einmal, wie man richtig Zähne putzt…!

so findet Rosmarie.
Mit ihrer Schimpferei treibt sie den ganzen Bauernhof in den Wahnsinn. Bis dem Bauern die Hutschnur platzt und er sie kurzerhand ins Flugzeug schiebt nach „möglichst weit weg!“.
Der Frieden auf dem Bauernhof währt nicht lange, denn bald schon bekommen sie exotischen Besuch: der Löwe sucht Asyl auf dem Hof, weil Rosmarie, die in Afrika angekommen ist, ihn zwingt, sich seine Mähne zu kämmen. In der nächsten Nacht kommt die Giraffe auf den kleinen Hof, sie habe solche Halsschmerzen durch das „Hals gerade halten“, weil Rosmarie schimpft, sie solle nicht immer so herablassend auf alle hinunterschauen. Und schliesslich erreicht der Affe den Bauernhof, denn in Afrika ist „Fertig geklettert! Viel zu gefährlich!!“
So holt der Bauer schliesslich seine Rosmarie zurück, damit wieder Ordnung einkehrt. Und alle lernen, miteinander auszukommen, auch wenn der Goldfisch nun mal ein Nacktbader ist und die Kuh eben immer etwas zu meckern hat. Und schliesslich kann Rosmarie jetzt ausser Motzen noch etwas Anderes: vom gefährlichen, aufregenden und wunderschönen Afrika erzählen!

„Die Kuh Rosmarie“ ist ein wunderbar unterhaltsames Stück Kindertheater, ohne moralischen Holzhammer und doch ein Plädoyer für Toleranz. Sprachlich gewitzt und mit einem besonderen Sinn für die Poesie im Alltäglichen macht es Kindern wie Erwachsenen Spass und ist nicht umsonst eines der meistgespielten Kinderstücke der letzten Jahre.